THE VILLAGE - ein Dorf vor dem Wald 11
Schlachtfeste und Metzger:
Der Vergleich mit einem abgestochenen Schwein führt mich zu einem der Schlachtfeste in Daarau. Und der Schlachter, natürlich ein entfernter Verwandter von mir, hatte braune Augen. Jahre später und ungefähr im Alter von 16 Jahren lernte ich einen Mann kennen, der na ja irgendwie geil war, er ließ sich von mir überreden, das Peace-Zeichen auf seine Parka zu malen, obwohl er sich deswegen irgendwie schämte. Dann erfuhr ich auf Umwegen, dass er Metzger war. Das war grauenhaft für mich! Und er hatte braune Augen! Ich war so blöd, mit ihm Schluss zu machen, als ob die Tatsache, dass er Metzger war und braune Augen hatte, ihn zu einem schlechten Menschen machen würde. Dabei aß ich selber gerne Fleisch... Ich war (bin) ziemlich bescheuert, aber mein Liebesleben war (ist) nun mal beherrscht von seltsamen Dingen.
Trotzdem ist ein bestimmtes Schlachtfest eingeätzt in meine Erinnerung:
Viele Menschen rennen geschäftig herum, und kein Mensch kümmert sich um mich.
Das fette quiekende Schwein wird von zwei starken Männern auf den Hof hinausgeführt, sie halten das Schwein mit zwei Stangen fest , der Kopf des Schweins steckt in einer Schlinge, und mit den Stangen kann man das Tier auf Distanz halten.
Das Schwein wehrt sich und kreischt und quiekt mörderisch, aber das hilft ihm nichts. Sie zerren es in den Hof hinaus.
Dort hat man einen flachen hölzernen Zuber aufgestellt. Er soll dazu dienen, das Blut des Schweins aufzufangen, nachdem sie es mit einem Bolzenschuss getötet haben.
Das Schwein scheint zu ahnen, was ihm bevorsteht. Es kreischt womöglich noch lauter als vorher. Und das Kreischen reißt nicht ab.
Erst als der Schlachter das Bolzenschussgerät an die Stirn des Schweins setzt und abdrückt, herrscht endlich Ruhe. Der Schlachter hat braune Augen.
Und ich habe Angst. Das Kreischen des Schweins, die erwartungsvolle Unruhe unter den Männern, Frauen sind fast keine da, sie scheuen das blutige Spektakel, der laute knallende Schuss, das auf die Seite kippende Schwein, das sofort tot ist, ein Hinterbein zuckt zwar noch, aber es ist wohl tot, all das schafft eine gewalttätige nach Blut riechende Kulisse, und ich habe Angst.
Wo ist mein Papa? Der ist bestimmt da vorne bei dem toten Schwein, und ich traue mich nicht dorthin, denn der Tod riecht nach Blut und nach Schrecken.
Das Schwein wird mit dem Kopf nach unten an einer Wand der Stallungen aufgehängt und vom Schlachter am Hals der Breite nach aufgeschlitzt, so dass das Blut in die große flache Holzwanne laufen kann. Nachdem das Schwein ausgeblutet ist, schneidet der Schlachter das tote Tier der Länge nach auf, entfernt geschickt alle Innereien und wirft sie in ein separates Tongefäss. Die Därme des Schweins müssen gewaschen werden, damit man später Wurstmasse hineinfüllen kann.
Das Schwein hängt nun ziemlich leer zur Weiterverarbeitung bereit an der Wand. Vor ein paar Minuten war es noch ein quicklebendige Tier, aber jetzt ist es nur noch ein Lebensmittel.
Plötzlich sehe ich meinen Papa unter den anderen Männern.
Sofort laufe ich zu ihm hin und schiebe vertrauensvoll meine kleine Hand in seine große.
Blicke zu ihm auf und erkenne plötzlich, dass ich mich getäuscht habe. Das ist gar nicht mein Papa sondern einer aus seiner Verwandtschaft, einer der zwar einige Ähnlichkeit mit meinem Papa hat, aber bei näherer Betrachtung eigentlich gar keine Ähnlichkeit mit meinem Papa hat.
Oh Gott, ist das peinlich! Verlegen lasse ich die Hand des fremden Mannes los und renne weg.
Hinter mir höre ich Männer gutmütig lachen.
Ende Teil 11
Der Vergleich mit einem abgestochenen Schwein führt mich zu einem der Schlachtfeste in Daarau. Und der Schlachter, natürlich ein entfernter Verwandter von mir, hatte braune Augen. Jahre später und ungefähr im Alter von 16 Jahren lernte ich einen Mann kennen, der na ja irgendwie geil war, er ließ sich von mir überreden, das Peace-Zeichen auf seine Parka zu malen, obwohl er sich deswegen irgendwie schämte. Dann erfuhr ich auf Umwegen, dass er Metzger war. Das war grauenhaft für mich! Und er hatte braune Augen! Ich war so blöd, mit ihm Schluss zu machen, als ob die Tatsache, dass er Metzger war und braune Augen hatte, ihn zu einem schlechten Menschen machen würde. Dabei aß ich selber gerne Fleisch... Ich war (bin) ziemlich bescheuert, aber mein Liebesleben war (ist) nun mal beherrscht von seltsamen Dingen.
Viele Menschen rennen geschäftig herum, und kein Mensch kümmert sich um mich.
Das fette quiekende Schwein wird von zwei starken Männern auf den Hof hinausgeführt, sie halten das Schwein mit zwei Stangen fest , der Kopf des Schweins steckt in einer Schlinge, und mit den Stangen kann man das Tier auf Distanz halten.
Das Schwein wehrt sich und kreischt und quiekt mörderisch, aber das hilft ihm nichts. Sie zerren es in den Hof hinaus.
Dort hat man einen flachen hölzernen Zuber aufgestellt. Er soll dazu dienen, das Blut des Schweins aufzufangen, nachdem sie es mit einem Bolzenschuss getötet haben.
Das Schwein scheint zu ahnen, was ihm bevorsteht. Es kreischt womöglich noch lauter als vorher. Und das Kreischen reißt nicht ab.
Erst als der Schlachter das Bolzenschussgerät an die Stirn des Schweins setzt und abdrückt, herrscht endlich Ruhe. Der Schlachter hat braune Augen.
Und ich habe Angst. Das Kreischen des Schweins, die erwartungsvolle Unruhe unter den Männern, Frauen sind fast keine da, sie scheuen das blutige Spektakel, der laute knallende Schuss, das auf die Seite kippende Schwein, das sofort tot ist, ein Hinterbein zuckt zwar noch, aber es ist wohl tot, all das schafft eine gewalttätige nach Blut riechende Kulisse, und ich habe Angst.
Wo ist mein Papa? Der ist bestimmt da vorne bei dem toten Schwein, und ich traue mich nicht dorthin, denn der Tod riecht nach Blut und nach Schrecken.
Das Schwein wird mit dem Kopf nach unten an einer Wand der Stallungen aufgehängt und vom Schlachter am Hals der Breite nach aufgeschlitzt, so dass das Blut in die große flache Holzwanne laufen kann. Nachdem das Schwein ausgeblutet ist, schneidet der Schlachter das tote Tier der Länge nach auf, entfernt geschickt alle Innereien und wirft sie in ein separates Tongefäss. Die Därme des Schweins müssen gewaschen werden, damit man später Wurstmasse hineinfüllen kann.
Das Schwein hängt nun ziemlich leer zur Weiterverarbeitung bereit an der Wand. Vor ein paar Minuten war es noch ein quicklebendige Tier, aber jetzt ist es nur noch ein Lebensmittel.
Plötzlich sehe ich meinen Papa unter den anderen Männern.
Sofort laufe ich zu ihm hin und schiebe vertrauensvoll meine kleine Hand in seine große.
Blicke zu ihm auf und erkenne plötzlich, dass ich mich getäuscht habe. Das ist gar nicht mein Papa sondern einer aus seiner Verwandtschaft, einer der zwar einige Ähnlichkeit mit meinem Papa hat, aber bei näherer Betrachtung eigentlich gar keine Ähnlichkeit mit meinem Papa hat.
Oh Gott, ist das peinlich! Verlegen lasse ich die Hand des fremden Mannes los und renne weg.
Hinter mir höre ich Männer gutmütig lachen.
Ende Teil 11
Iggy - 16. Jul, 19:36
Hatte einmal eine Freundin am Land, da habe ich dann mithelfen müsssen beim Fettzerkleinern für die Grammeln und Blutrühren für die Wurst, damit es nciht gerinnt. Sogar Därme habe ich schon gewaschen
dann hab ich's noch richtig in erinnerung?
aber an die zubereitung der rotwurst kann ich mich gut erinnern, an das waschen der därme auch...
ob aber meine geschichten immer besser werden? ich glaub das nicht, weil ich gar keine neuen geschichten mehr schreibe, seitdem ich den blog habe. nur so kleine fragmente, und ich bin nicht richtig zufrieden damit. grübele, was ich tun soll...
ich will mich nicht an anderen orientieren, obwohl
wird sich aber herausstellen.